Magento Commerce wird Adobe Commerce

Im April 2021 hat Adobe Offiziell bekanntgegeben, dass die Marke Magento Commerce durch Adobe Commerce abgelöst wird. Ein drastischer Schritt, nachdem sich Magento seit über 10 Jahren zu einer festen Größe im E-Commerce etabliert hat. In diesem Artikel möchten wir die Hintergründe dazu beleuchten und erklären, welche Änderungen sich dadurch für Anwender ergeben. 

Die Vorgeschichte:

Mit der Übernahme von Magento durch den Software-Riesen Adobe im Jahr 2018 wurde die Kommerzialisierung der E-Commerce-Plattform Magento stärker als zuvor in den Vordergrund gerückt. Das haben wir zum einen durch den 2020 durchgesetzten End of Life der immer noch weit verbreiteten Plattform Magento 1 gesehen, zum anderen durch die stärkere Differenzierung im Funktionsumfang der lizenzpflichtigen Magento Commerce Version zur kostenfreien Magento Open Source Version.

 

Die offizielle Seite:

Wir sehen ein schrittweises Verschwinden der Marke Magento. Nach der Übernahme durch Adobe wurde Magento eine Zeit lang als “Magento, an Adobe Company” bezeichnet, also noch eine eigenständige Marke. Auf dem Adobe Summit Ende April 2021 spricht man nun von “Adobe Commerce, powered by Magento”. Im Laufe des Jahres 2021 soll dieser Prozess abgeschlossen und die Marke Adobe Commerce vollständig etabliert werden. Schon eine Woche vor dem Adobe Summit wurde in einem offiziellen Artikel von Adobe angekündigt, dass die Produkte Magento Commerce und Adobe Commerce Cloud zukünftig unter dem einheitlichen Namen Adobe Commerce auftreten werden.

Ziel der Konsolidierung ist, die E-Commerce-Plattform Magento stärker in das Gesamtpaket von Adobe zu integrieren. Dieses Angebot bezeichnet Adobe als “Adobe Experience Cloud” und umfasst neben E-Commerce auch die Themen digitales Marketing, Analyse und Kampagnen-Verwaltung.

 

Abbildung: Umfang der Adobe Experience Cloud

 

Den Fokus bei der Roadmap legt Adobe vor allem auf große Eigenentwicklungen, um sich stärker von anderen Shopsystemen am Markt abzuheben. Dazu zählt beispielsweise die KI-Lösung Adobe Sensei. Sensei bietet unter anderem Produktvorschläge auf Basis von Bilderkennung oder eine integrierte Suchmaschine (Live Search) mit anpassbarer Logik, Suchvorschlägen und Autocorrect-Features. Mit dieser Entwicklung macht sich Adobe auch stärker von Drittanbietern unabhängig, deren Lösungen an unterschiedliche Shopsysteme angebunden werden können. In Sachen Schnittstellen wird sich dort zumindest auf absehbare Zeit erst einmal nichts ändern, da Magento nach wie vor in bestehende Systemlandschaften mit ERP, PIM & CRM integriert werden muss. Für die Spezialisten, bspw. Anbieter von Product Recommendation Engines, bleibt dann nach wie vor Magento Open Source als Markt.

 

Was passiert mit Magento Open Source?

Die kostenlose Magento Open Source Edition ist von der Konsolidierung nicht betroffen. Magento Open Source wird nach jetzigem Stand auch weiterhin unter diesem Namen auftreten. Allerdings geht die Verantwortung für die Plattform zur Magento Association über, einer Community zur Weiterentwicklung von Magento Open Source. Konkret bedeutet das, dass die Weiterentwicklung von Adobe Commerce und Magento Open Source in Zukunft losgelöster voneinander ablaufen wird. 

Andererseits lebt Magento auch von der großen weltweiten Community an Entwicklern, die Magento in Sachen Performance oder Bug Fixing laufend weiter entwickeln. Von dieser Community wird Adobe wohl auch weiterhin partizipieren wollen. 

 

Was ändert sich für Anwender? 

Für Nutzer von Magento Open Source ändert sich zunächst nichts. Die Plattform bleibt weiterhin verfügbar und schon zuvor gab es durch Adobe keinen Support für die lizenzkostenfreie Version. 

Für Nutzer der ehemaligen Magento Commerce Variante wird in absehbarer Zeit auch alles beim Alten bleiben. Die einzelnen Produkte der Digital Experience Cloud (s.o.) werden auch weiterhin eigenständige Lösungen bleiben und nicht zu einem größeren Gesamtpaket werden, das allen Nutzern aufgedrückt wird. Wir erwarten in Zukunft eine stärkere Verzahnung der einzelnen Lösungen, sodass die hauseigenen Lösungen für E-Commerce und digitales Marketing schneller und übersichtlicher miteinander integriert werden können. 

 

Fazit - Magento Open Source wird nach wie vor ein Enterprise-fähiges Shopsystem bleiben, das sich in jede Systemlandschaft integrieren lässt. Adobe Commerce wird dagegen stärker mit den restlichen Adobe-Produkten verzahnt und entwickelt sich immer mehr zu einer All in One Lösung inklusive Cloud, Marketing Suite, Automatisierung und Analyse. Dadurch sinken für Anwender die Wartungskosten der Systemlandschaft und langfristig die Total Cost of Ownership. 

 

Auch unter der neuen Flagge Adobe Commerce bieten wir weiterhin exzellente E-Commerce-Lösungen zu unschlagbaren Preisen. Schau auf unsere Seite zu Adobe Commerce, um mehr über unser Leistungsspektrum zu erfahren. 

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